David Garrett und ich XVIII Sa., 30. Januar - Montag, 1. Februar 2016 Hamburg

 Das war eine Reise damals.

Ich hatte in letzter Minute die beiden Eintrittskarten für "Aladdin" und "Liebe stirbt nie" gefunden.

Mein damaliges Meerschwein Cappuccina hat mich nach Hamburg begleitet. (Sie ist kurz danach an einer Erkältung verstorben. Aber was sie alles erlebt hat, davon kann ein Meerschwein sonst nur träumen).

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Die Zugfahrt hatte ich normal gebucht. Ich weiß noch, Cappuccina saß in einem grünen, geöffneten Make Up Koffer neben mir. Ich hatte den Futternapf dabei und sie aß genüsslich. 

Es sagte auch niemand was. Hmm, hat das was mit Luxus und Freiraum zu tun ?

Leider hatte der Zug in Hamburg Harburg eine Panne. Wir sind ausgestiegen. 

Und landeten in einer Art Asylantenauffangsstation. Hmm, ich habe mich mit ein paar Leuten unterhalten. Die waren alle sehr freundlich. Und dann kamen so Sicherheitsfuzzis und schickten meine wuschelige Begleiterin und mich weg.

Ich weiß nicht, wie oft ich 2016 den Satz "Geh´nach Hause " gehört habe.

Das war so ähnlich wie im Urlaub": Geht doch ins Bett. Nein, lieber schliefen Brudi und ich auf zwei Plastikstühlen, als den Abend frühzeitig zu beenden.

In Hamburg angekommen:

sind wir zu Mc Donald´s gegangen. Ich hatte diese todesänliche Erschöpfung, wie manchmal dieses Jahr, aber nie so schlimm wie damals.

Ein Angestellter hat extra zwei Damen gebeten, mich an ihren Tisch zu lassen.

Ich hatte so um die 60 € dabei. Ich gönnte mir drei Cheeseburger. Dann versuchte ich das A&O Hostel zu finden. 

Zum Glück landete ich aber im Generator. Ich musste Stunden auf ein Zimmer warten. Es wurde ein Platz in einem 8er Raum.

Als ich dort ankam, war da eine Gruppe Ärzte. Ich weiß noch, dass sie Videos machten, als ich irgend etwas sang.

Dann war ich mit Cappuccina allein.

Seltsamerweise gab es unter dem Doppelbett eine Art Schublade aus Metall: mit Luftlöchern! Der perfekte Meerschweinkäfig. Ich setzte sie hinein und sie war glücklich: Bewegung, Schutz, ich war in der Nähe.

Leute, ich merke gerade, wie therapeutisch diese Vergangenheitsbewältigung ist.... :-)))

Später stellte ich meine Schätze vor die Tür: die Dornröschen Tasse, die ich 2014 von Brudi bekommen hatte, dann war da noch eine Tasse mit Papageno (oder so ähnlich).Dann kamen Frauen vorbei, die die Security gerufen haben, nur wegen der zwei oder drei Tassen vor der Tür!

Hmm, na ja, wie ich jetzt weiß, sollte das wohl alles so sein.

Auf jeden Fall saßen wir zwei dann auf der Straße, so wie Éponine in Les Misérables, nur dass die keine kuschelige, kleine Freundin dabei hatte.

Ich wanderte durch Hamburg (ich weiß nun sogar, woher ungefähr). Vorletzte Woche, nach Michael Jackson (Hi Alex!) lief ich ein Stück davon.

Es war zwischen Hbf, Steinstraße und dem "Der Spiegel" Gebäude. Dort ging ich nämlich hinein. Ich dachte, ich könnte... irgendwas. 

Ich ließ Cappuccina in ihrem Köfferchen dort stehen... damit sie nicht erfriert. Ja, klar... ich war egal, aber das Schweinchen sollte es gut haben.

Ich bin sogar weggegangen, kam aber zurück und sammelte die Kleine wieder ein.

Hmm... ich trug einen Wintermantel von Oma... und nahm Cappuccina unter das Oberteil.

In "Die Feuer von Troja", machte Cassandra das mit Schlangeneiern.

Dann folgte eine furchtbare lange und kalte Nacht. Morgens war ich dann am Flughafen Hamburg (wusstet Ihr, dass in fast jeder Stadt die S1 zum Flughafen fährt?)

Da war irgendwo ein Autor, der bei Droemer Knaur unter Vertrag stand. Am Flughafen war alles gut. Ich war so erleichtert: es war warm und trocken, ich konnte auf Toilette gehen, mich gemütlich hinsetzen, ich hatte meine Ruhe...

und musste auch keine Angst vor Kontrollen haben. Am Flughafen wird man automatisch als Reisender angesehen. Auch das war ich ja: Reisende zwischen den Welten von arm & reich.

Da war ein fröhlich lachender Mann. Ich sah auf die Uhr... und wusste :"OH, du musst zur Neuen Flora. "Aladdin" fängt bald an.

Ich schaffte es, pünktlich da zu sein. Ich konnte sogar ein Souvenir kaufen: den Pin.

Danach war dann "Phantom der Oper 2" dran.

Wisst Ihr was ? Der Rest ist eigentlich da.

Wenn diese beiden Musicals wieder in Hamburg laufen würden...

Zu sagen ist vielleicht nur noch, dass ich dann doch erst am 3. Februar, Mittwoch zu Hause war.

2016 habe ich immer meinen Schlüssel verloren. Deswegen war Mama dann hier.

Sie hatte weißblonde Haare und einen Gesichtsausdruck, als hätte sie ein Geist erschreckt.

Jetzt kann ich das deuten.

Weil sie für ein paar Tage nichts von mir gehört hatte, war sie zutiefst erschrocken.

Mir hätte niemals etwas passieren können. Dazu bin ich viel zu wertvoll.

Doch anscheinend hat sie damals erst kapiert, dass ich meinen eigenen Weg gehen muss, den sie nicht teilen kann (oder will. Mein Weg ist der krasseste, gefährlichste und aufregendste, den ihr euch nicht vorstellen könnt).

Sie sagte später auch: "Du machst ja sowieso, was Du willst."

Ja. Was sonst ?

2016. das Schicksalsjahr. Ich dachte damals, ich würde das restliche Leben alleine verbringen. Ich dachte, ich würde für immer verschuldet sein. Ich dachte, ich würde meine Familie oder meine Eltern nie wieder sehen (für die Mischpoke stimmt das ja auch :-((.

Doch schon am nächsten Weihnachten setzte sich Papa dafür ein, dass ich auch eingeladen werde.

Vielleicht reicht das für den Rest des Lebens. Kunst zählt anscheinend nur, wenn sie von Oberhausener Schepers gemacht wird. Und es muss Musik sein. Dabei kann man Musik ja auch literarisch ausdrücken.

Merke: Donnerstag, 6. Februar, Hanns Josef Ortheill im Literaturhaus Köln (ca. 18 €).

Oh, das Deutschlandticket muss ich irgendwie noch bezahlen.

David:

Ich hatte "Der Rebell mit der Geige" dabei, und setzte es vor einer Bücherei aus. Ich glaube, irgendein Bongartz wohnt in Hamburg. 

Ja, ist jetzt chaotisch geschrieben. Aber in Tinte und Papier wäre es genauso. Gefühle sind halt chaotisch.

Und 2016 erst recht.

Aber. ich habe David kennengelernt. Kein Wunder, dass man durcheinander ist, wenn man dem schönsten Manne der Welt (in meiner Welt) begegnet.

Und anscheinend war ich für ihn auch "oho".

Oh man, ich hoffe, der 26- wird so, wie die Zeichen es verkünden.


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