Von Gonzar nach Palas de Rei (etwa 16 km)


Hi Ihr geistigen Mitpilger, ich wachte am Donnerstag früh auf meiner Couch auf. Weil die ersten Pilger aus dem Schlafzimmer kamen und sich fertig machten Zum Glück gab es im "Casa García" ein Außenbad, sodass ich nicht durch das Schlafzimmer laufen musste. Ich benötigte aber wie immer am längsten zum Packen des Rucksacks. Doch heute packte ich auch mein Schreibbuch in meine orangene Tragetasche. Inzwischen hatte sich einiges zum Schreiben in mir angesammelt. Schließlich ging ich als Letzte aus dem "Privado", zuerst in die falsche Richtung, doch die Küchenfee des "Casa García" wies mich noch rechtzeitig in die richtige Abzweigung. (Bald traf ich ein letztes Mal die Schweizer vom Vorabend, die sich optimistisch mit "bis zur nächsten Pause..." von mir verabschiedeten. Ja, ich glaube, dass ich sie noch einmal wiedertreffe. Ich habe eine eMail-Adresse. Ich muss jetzt lernen, täglich zu schreiben, zu korrigieren und dann kann ich irgendwann auch wieder reisen :-)). Nach kurzer Zeit fand ich eine gemütliche Bank, auf die ich mich eine Weile setzte, um Pilgererinnerungen aufzuschreiben. Dann ging es weiter.... bis diese gemütliche kleine Bar kam, in der ich unbedingt frühstücken wollte. Ich glaube, das war gegen 9 Uhr. Ich bin eine etwas chaotische Pilgerin. Ich mache Pausen, wie ich Lust darauf habe, nicht wie es sinnvoll wäre. Gegen 15.15 kam ich in Palas de Rei an, sah eine Karte und dachte, die "Municipal" (öffentliche Herberge) hätte ich schon hinter mir gelassen. Dann fragte ich in einem wunderschönen Privado (gegenüber eines öffentlichen Schwimmbades) nach, und erfuhr, dass ich noch 1,5 km vor mir hatte. Es war relativ warm. Aber 1,5 km sind auch für einen müden Pilger irgendwie zu schaffen. Es ging auch nur geradeaus. Kurz vor 16 Uhr kam ich in der Herberge an, durfte mein Tagesgepäck aufs Bett legen... um dann nach meinem Rucksack zu suchen. Palas de Rei ist aus Pilgersicht sehr groß. Es gibt viele Herbergen, Läden, Geldautomaten und Bars. Ich lief von einer Bar zur anderen. Dann war ich einfach fertig. Ich sprach eine Gruppe Spanier an, ob sie mir irgendwie helfen könnten. Dann durfte ich mich erstmal hinsetzen. Und einer telefonierte (zum Glück wusste ich noch, von wo mein Rucksack abgeschickt wurde). Am Ende brachte mich der Spanier zu der Bar, die ich noch nicht aufgesucht hatte... und da war mein Rucksack. Am Ende war ich noch so dreist, ihn zu fragen, ob er mir den Rucksack bis zur Herberge tragen könnte... ging auch :-). Dann konnte ich endlich duschen... und meine Kleidung waschen. Ich hatte Kleidung von Decathlon dabei. Ich habe wirklich gute Erfahrungen damit gemacht. Hemd und Hose sind schnell getrocknet, so zwischen 5-8 Stunden. Ich glaube, beim nächsten Pilgern würde ich auch in spezielle Unterwäsche und Socken investieren. Meine Jack Wolfskin und Tchibo Trekking-Socken haben Ewigkeiten zum Trocknen gebraucht (Wolle), auch die normalen Baumwollunterhosen trockneten nicht wirklich. Ich bin relativ früh schlafen gegangen, so gegen 20 Uhr, war dabei auch alleine im Zimmer, sodass ich mir in Ruhe die Füße mit Hirschtalg eincremen und meine Tabletten nehmen konnte. Am nächsten Morgen wachte ich gegen 5 Uhr auf. So konnte ich gegen 6.20 Uhr die Herberge verlassen. 6.30 sollte die Herberge öffnen, in der ich meinen Rucksack abgeben konnte. Dann frühstückte ich dort noch gemütlich (ein Chocolate, Kakao, cafe con leche) und machte mich gegen 7 Uhr auf den Weg. Von Palas de Rei nach Melide sind es 20 km..., wie ich von einer Karte auf der Straße erfuhr. Obwohl mir gesagt wurde, es seien eher 15. Aber so ist das mit den km-Angaben auf dem Camino. Man sollte immer etwas zugeben. Bald geht es hier weiter. Eure Wortklauberin.

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