Fakten meiner Persönlichkeit, die ich akzeptieren sollte..


Liebes Tagebuch, heute habe ich den Tag nicht mit Heulen verbracht, weil ich das gestern getan habe und ich mich getröstet fühle. Da der gestrige Blogeintrag mir so geholfen hat, habe ich mir überlegt heute diese Faktenliste zu erstellen. 1.) Ich kann nur kreativ sein, wenn ich ein bisschen glücklich bin 2.) Zu meinem Glück gehört immer etwas Erzähltes in irgendeiner Form dazu (dazu zähle ich auch Musik). 3.) Ich kann nicht unter Zeitdruck kreativ sein, dann ziehe ich mich aus allem heraus und werde vollkommen untätig. 4.) Die Depression ist in der bipolaren Störung nicht zu unterschätzen, ich denke, dass sie auch lange vor der Manie schon da war, da ich anscheinend ein unglücklicher Teenager war (mir dessen aber nicht bewusst war). 4a.) Ich möchte mal wieder an die Luft. Alle zwei Tage eine kleine Runde durchs Dorf bringt schon viel Sauerstoff in die Traurigkeit. 5.) Ich muss regelmäßigen Kontakt zu den Illustratoren haben, um Realität in die Erlebnisse meiner "Die Dicke Prinzessin" bringen zu können 6.) Ich muss meine Wohnung in Ordnung bringen und mir regelmäßige Tätigkeiten angewöhnen. Sonst bleibe ich in meiner eigenen angewöhnten Spirale des Elends. Brr, das klingt alles überdramatisch, nicht wahr? Aber ich glaube, das ist meine Art "mich abzuholen, wo ich stehe". 7.) Ich gehe ab dem 28. zum Theater und werde meine Fehltermine auch nicht ausnutzen, damit ich einen festen Termin pro Woche habe, an dem ich aus dem Haus und in Bewegung komme. 8.) Ich muss mich nicht immer selber hassen. Dass ich so aussehe, Single bin und nur ein Freundespaar habe ist einfach Folge der Umstände meiner Seele. Ich sehe sehr schwarz, weil ich mich von allen isoliert habe. Doch es gibt immer noch so viel Hoffnung: Ein Buch kann man in jedem Alter schreiben lernen. Finger können im Prinzip auch nicht zu fett werden, um zu tippen. Der Wortschatz kann zwar abnehmen, aber er kann auch wieder zunehmen, wenn der Fernseher ausbleibt. So sieht es auch mit dem Allgemeinwissen und der Fantasie aus. Wenn ich akzeptiere, ein Buch nur für mich zu schreiben, weil mich Schreiben glücklich macht, kann das kreative Ergebnis zu meiner seelischen Gesundung beitragen. Und wenn ich nicht mehr nur auf Tabletten, etc. fixiert bin, dann wird vielleicht doch etwas aus meinem großen Traum. Was würde "Die Dicke Prinzessin" in meiner Lage tun ? Ich habe gestern über dicke Tränen geschrieben, die sie am Tränenfluss weint und ihn dadurch noch ein bisschen ansteigen lässt. Heute morgen habe ich gedacht, dass das gar nicht zu ihr passt. Sie würde ihren Esel Bonifaz umarmen, einmal schlucken.. und dann eher überlegen, was sie zum Abendessen machen kann. Sie würde vielleicht versuchen, Kontakt zu ihrem Vater zu bekommen, es würde sie trösten mit ihm zu reden. Doch, wie ich inzwischen weiß, ist sie ein ruhiger, heiterer Charakter, der nie schreien muss. Sie geht bedächtig an alles heran und nimmt sich Zeit. Deswegen ist sie unter anderem als letzte Prinzessin im Schloss zurückgeblieben. Hmm, was ich heute gelernt habe: Darüber nachzudenken, warum das Leben momentan schlecht ist, macht es ein bisschen besser. Sich besser zu fühlen, ist der einzige Weg aus dem Unglück. Gut, ihr Lieben, vielen Dank für eure Geduld. Es ist schön, wenige Leser zu haben. Dadurch ist es, als würde ich auf Papier schreiben. Einen schönen Samstag, euer Weinelinchen (die wortklauberin).

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