Der Schreiber im kalten Kämmerlein 2013

Der Schreiber im kalten Kämmerlein

Es war einmal ein Schreiberlein,
das saß an seinem Tischlein ganz allein.
Es rieb die Hände sich vor Kälte,
und nieste.

Denn die Kohle, die war teuer,
und ihm war nicht recht geheuer.
Wie würde dieser Winter enden?
Könnte er den Frühling noch mit
zwei ganzen Händen
umschließen?

Ein Käufer musste her für seine Texte,
träumte das Schreiberlein.
Eine Aufführung wäre, wie ihm deuchte,
was er bräuchte,
zu heizen den Kamin.

Dem Schreiber wurde wärmer,
denn er hatte gefunden, was ein jeder
braucht: Hoffnung zu werden etwas,
voller Glück und Liebe, fern vom
Hunger.

Am nächsten Tag  ging er zum Markte,
wartete bis der Marktaufseher, der Trinker ,
in die Schenke ging, und kletterte auf einen Wagen,
dort las er sein herzenswerk laut vor.

Das Volk verstand kein Wort, es lauschte nur lächelnd.
Doch einer, der hatte den Text kapiert und
ging auf den Schreiber zu.

Er gab ihm Geld für den großartigen Text und der
Schreiber wurde warm und satt im Nu.

So, und jetzt ist mit den Worten Ruh´.
Ad Juh!

Doch was ich nicht erzählt in dieser Geschicht,
der Schreiber war eine Frau, der Mann ein Gedicht.

All die Worte die ich je schrieb, nur allein uns beiden
gewidmet sind.

Von Liebe, von Leid, von Zufriedenheit,
von großen Geistern und Tieren dazu,
so geht die Geschichte unserer goldenen Spur.

Fast gefunden wir uns haben,
nur noch Frage der Zeit,
denn Lieben belebt, nicht das Liebesleid.

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