Rebecca und Mirabelle, ca 1995

Es war einmal vor... Nein, es war nicht vor langer Zeit. Meine Geschichte fängt in einem Kinderzimmer an, wie es überall auf der Welt sein könnte. Die Schwestern Laura und Lisa streiten sich mal wieder. Das habt Ihr wahrscheinlich selbst schon oft gemacht, oder? Aber bevor Ihr noch einschlaft, lasst uns lieber den beiden zuhören.
Laura:    Aaah, gib mir meine Puppe wieder. Du dumme Kuh, ich hasse dich. Ich will dich nie mehr sehen.

Lisa:    Hier hast du sie wieder. Ich wollte dich eigentlich gar nicht ärgern. Aber.... aber du machst immer Witze über meine Haare. Das finde ich nicht komisch und deswegen wollte ich mich einfach mal rächen. Das musst du verstehen. Also hör jetzt auf dich über mich lustig zu machen, dann....

„Kinder hört auf zu streiten. Vertragt euch wieder. Was soll das Gezank denn über dieses Spielzeug.   Das ist es doch nicht wert“, ermahnte die Mutter.

Laura:    Da hast du recht Mama! Mama, kannst du uns nicht eine Geschichte erzählen?

Mutter:    Eine Geschichte!! Oh ja, wo ich euch zwei Streithälse sehe, fällt mir sogar eine ein. Sie heißt „Rebecca und Mirabelle“ und sie handelt von genauso zwei kleinen Mädchen, wie Ihr sie seid. Auch sie haben sich einmal völlig zerstritten, obwohl sie doch von Kind auf die besten Freundinnen waren.


„Rebecca und Mirabelle“

Es war einmal vor langer Zeit, da lebten in dem kleinen Dorf Devain, irgendwo im Norden Frankreichs zwei Mädchen. Die eine, Mirabelle, war die Tochter des Richters. Aufgrund des hohen Amtes ihres Vaters konnte sie ein schönes, bequemes Leben führen. Ihre Freundin Rebecca hingegen musste sich ihr Leben als Küchenmagd verdienen. Trotz des Standesunterschiedes waren sie aufs herzlichste befreundet. Jeden Abend nach getaner Arbeit aß Rebecca bei Mirabelle zu Abend. Und vor ihren wenigen arbeitsfreien Tagen durfte sie auch die Nacht im Haus des Richters verbringen. So hätte es immer weiter gehen können. Wenn nicht eines Tages etwas passiert wäre, was die Freundschaft für lange Zeit verhinderte.

- An einem schönen Sonntagmorgen ging Rebecca im nahegelegenen Wald spazieren. In ihren Tagträumen versunken wurde sie erst nach einer Weile auf die schwachen Hilferufe eines Mannes aufmerksam. Plötzlich stand der ziellos Umherirrende vor ihr. Der Jüngling Francesco erzählt Rebecca, dass er auf der Jagd von üblen Gesellen ausgeraubt und verletzt worden war. Seine Missetäter ließen ihn dann einfach hilflos in dem riesigen Wald ohne Pferd und ohne Geld zurück. Rebecca empfand sofort Mitleid für den Verletzten und führte ihn nach Devain, wo sie ihre Herrschaft bat, Francesco Unterkunft zu gewähren. Dieser Wunsch wurde Rebecca bereitwillig erfüllt, da ein jeder dem unglücklichen Jüngling von Herzen zugetan war.

Nach einigen Tagen des Zusammenseins entwickelte sich eine tiefe Zuneigung zwischen den beiden jungen Menschen und so gingen sie an Rebeccas freien Tag Händchen haltend durch die Stadt. 

Verliebt sang Rebecca ein kleines Liedchen für ihren Francesco:   
„Ich wandre mit dir durch die Gassen meines Heimatortes
    Devain ist nur ein kleines Dorf, doch mit dir Hand in Hand
Kommt es mir vor wie ein Wunderland.“

So liefen sie also verliebt durch Devain, als ihnen plötzlich Mirabelle begegnete.

„Guten Tag Rebecca, lange nicht mehr gesehen. – Wer ist denn dein Begleiter begrüßte Mirabelle das Paar.

„Das ist Francesco“, antwortete Rebecca. Ich habe ihn im Wald getroffen, wo er von Räubern überfallen worden war und sich völlig verirrt hatte. Da er durch einen Schlag auf den Kopf sein Gedächtnis verloren hat, konnte er sich an nichts mehr erinnern. Ich habe ihn erstmal bei meiner Herrschaft untergebracht, bis er seine Gesundheit wiedererlangt hat. Vielleicht erinnert er sich mit der Zeit. Und dann ...

„Dann habe ich mich in meine hübsche Retterin verliebt und wenn ich mich wieder an alles erinnern kann, werde ich sie heimführen als meine Braut“, beendete der schöne Francesco Rebeccas Satz.

„Oh, wirklich Francesco. Ist das wahr? Dann werden wir für immer und ewig zusammensein,“ freute sich Rebecca.

Mirabelle hatte diesen verliebten Worten aufmerksam zugehört, doch sie konnte das Glück ihrer Freundin nicht teilen. Denn vom ersten Moment an, dessen sie des schmucken Francescos ansichtig geworden war, war es um sie geschehen.

Nach einiger Zeit verabschiedeten sich die drei von einander. Neidisch sah Mirabelle dem Paar hinterher. Sie eilte nach Hause zu ihrem Vater. Ihre langen Haare wehten als sie diesem in die Arme flog. „Papa, Papa“ ....“Ja, mein Kind, was bist du denn so außer Atem? Bist du gerannt, obwohl es so anstrengend für dich ist?“, fragte der Richter

Nein, Papa, ich muss dir unbedingt etwas erzählen. Ich habe Rebecca getroffen und sie hatte einen unglaublich tollen Mann bei sich. Stell dir vor, sie hat ihn im Wald aufgelesen. Ich glaube er ist Jäger oder so etwas, aber ich kann nicht mehr ohne ihn leben. Dieser Mann hat mein 
Herz gestohlen. Ich dachte ich sterbe, als ich sah wie Rebecca ihn in ihre Arme nahm.

„Ja, und mein Kind, wie soll ich dir in dieser Angelegenheit behilflich sein? An der Liebe kann ich auch nichts ändern.

„Doch Papa, doch du könntest etwas unternehmen. Du könntest bekanntmachen lassen, dass Francesco, der mir versprochene Bräutigam sei, der auf dem Weg zu mir war, aber nie hier angekommen ist, weil Rebecca ihn durch einen Hexentrank verzauberte.“

„Aber Tochter, was erwartest du von mir!! Das widerspricht meiner Ehre als Richter. Ich bin Diener der Gerechtigkeit und nicht meines boshaften Kindes.

„Ach, Papa bitte, erfülle mir nur diesen einen Wunsch und es wird der letzte sein, den ich je dir gegenüber äußere. Bitte, ich verspreche es dir. Ohne Francesco ist mein Leben sinnlos. Ich werde mir das Leben nehmen, wenn ich ihn nicht haben kann.

„Ohhh neinnn. Es ist genug. Ich kann es nicht ertragen, wenn du so heulend vor mir stehst. Du hast mich mal wieder überredet. Es ist ja meine Schuld, dass du verzogen bist. Wahrscheinlich bist mit Abstand das verwöhntes Balg im Dorf. Aber nun gut, du sollst deinen Willen haben. Ich werde verkünden lassen, dass Rebecca eine Hexe ist und dass ihre gerechte Strafe nur der Kerker sein kann.“

„Danke, Papa, du hast mich zum glücklichsten Mädchen der Welt gemacht.“
„Ist ja gut, mein Kind und jetzt gehe auf dein Zimmer. Ich möchte dich fürs Erste nicht mehr sehen!“

Wie dem Kind versprochen, so geschah es. Rebecca wurde in den Kerker gesteckt. Um Francescos Liebe zu gewinnen, flößte Mirabelle ihm einen Trank ein, der ihn Rebecca vergessen und seine Liebe für Mirabelle entflammen ließ.

Damals war es Brauch, dass der Astrologe eines Dorfes das genaue Hochzeitsdatum für ein Paar festlegte. So konnte er sichergehen, dass die Sterne dem Bunde gut gesonnen waren. Devains Astrologe erklärte folgendes.

Der Astrologe war schon uralt und seine Stimme zitterte beim Sprechen. Mein Kind, ich sehe dies in meinen Sternkarten. Sie sagen mir, dass, ihr bald... Das Sprechen brach ab und es folgte ein schrecklicher Husten.
„Mach schon, alter Tattergreis, ich will endlich wissen, wann er mir gehört!“

„Die Sterne verraten mir, ääh, dass ....“, lispelte der weise Mann.
Auch Francesco, der unter dem Bann des Zaubertrunks stand wurde ungeduldig.

„... ihr im vierten Frühling von jetzt an heiraten solltet. Punkt aus“, kam der Astrologe zum Ende.

Dass sie noch so lange warten musste, bis sie den Jüngling ehelichen konnte, war für Mirabelle zwar ein herber Schlag, aber sie dachte bei sich, dass Rebecca noch lange im Kerker sitzen würde und also Mirabelles Plänen nicht in die Quere kommen könnte. Während die arme Rebecca im Kerker saß und verzweifelt überlegte, wie Mirabelle ihr so etwas antun konnte, verlebte Mirabelle eine wundervolle Zeit mit ihrem verzauberten Geliebten.

Einige Wochen vor ihrer Hochzeit fuhr Mirabelle mit ihrer neuen Freundin Natalie in die mehrere Tagesreisen entfernte Hauptstadt, um Schmuck und Kleider einzukaufen. Da sie nicht wusste, dass Rebeccas Strafe just an diesem Tag endete, erlaubte sie Francesco durch Devains Gassen zu schlendern, um sich noch ein bisschen seines Junggesellendaseins zu erfreuen. Während sich Mirabelle und Natalie, ein ebenso verwöhntes Mädchen wie sie selbst, auf der Fahrt vergnügten, wandelte Francesco träumerisch durch das Dorf; genau wie Rebecca, die traurig über die verlorenen Jahre und die verlorene Freundin ziellos umherirrte. Natürlich hatte sie keine Anstellung mehr, denn wer behält schon eine ehemalige Kerkerinsassin in seinen Diensten. Plötzlich, sie konnte ihr Glück kaum fassen, erblickt sie Francesco ein paar Schritte vor sich. Sie eilte auf ihn zu.

Erwartungsfroh rief sie seinen Namen.

Francesco drehte sich um, erkannte sie nicht und wandte sich wieder seinem alten Weg zu. Rebecca war verzweifelt: Warum nur erkannte ihr Geliebter sie nicht mehr? Da fiel ihr ein, was ihr schon lange verstorbener Großvater ihr einst über die Macht der Musik erzählte, die jeden Verwunschenen aus seinem Bann erlösen kann. Also sang sie erst zaghaft, dann immer mutiger das Lied, welches zu ihr gekommen war, als sie glückliche Zeit mit Francesco verbrachte.

„Ich wandre mit dir durch die Gassen meines Heimatortes
   Devain ist nur ein kleines Dorf, doch mit dir Hand in Hand
Kommt es mir vor wie ein Wunderland.“


Während sie sang, eilt sie auf Francesco zu. Francesco durchfuhr es wie ein Blitz. Er rieb sich über die Augen und erkannte seine wahre Geliebte.

„Rebecca, endlich habe ich dich wieder,“ sprach der Erlöste. „Was war nur mit mir los? Ich muss irgendwie verhext gewesen sein. Endlich, meine Geliebte, kann ich dich wieder in meine Arme schließen.“

„Oh, Francesco, ich freue mich so, dass du mich wieder erkennst“.


Es war Abend geworden und während die beiden Verliebten, die sich nach so langer Zeit wiedergefunden hatten, wieder einmal durch Devain spazierten, erlebten Mirabelle und Natalie eine fröhliche und ausgelassene Fahrt. Vielleicht etwas zu ausgelassen, der Kutscher war nämlich sehr besorgt. Er wusste, dass es in dieser Gegend von bis an die Zähne bewaffneten Räubern nur so wimmelt. Deshalb fuhr er gewagt schnell für die steinigen Straßen.

„Haha, liebste Natalie, ist es nicht herrlich so zu fahren, unbekümmert ohne Sorgen oder Verbote, einfach nur einem schönen Ziel entgegen.“

„Ja, ja, meine Herr.... äh Freundin, ich muss dir beipflichten, diese Fahrt ist sehr amüsant. Wie sagtest du noch, würdest du mich für meine Begleitung auf dieser Reise entlohnen?“

„Mit einem Kleid aus Seide. Meine liebste Natalie, du bist doch meine Brautjungfer. Natürlich, wer sonst als die beste Freundin einer Braut sollte die Brautjungfer sein?“
Kurz zuckte eine Erinnerung an Rebecca über Mirabelles Gesicht. Doch schon hatte sie die einstige Freundin wieder verdrängt.

„Oh, das freut mich aber Mirabelle,“ heuchelte Natalie.

Als der Kutscher sein 150. Ave Maria betete, war es schon zu spät. Aus den umliegenden Büschen sprang eine Räuberbande, bewaffnet mit furchteinflößenden Messern und Dolchen. Obwohl der Kutscher seine Herrin gewarnt hatte, verteidigt er sie mit seinem Leben und verlor sein Leben. Entsetzt klammerten sich Mirabelle und Natalie aneinander. Jetzt waren sie gar nicht mehr frohen Mutes.

„Harr, Harr, Harr, meine Täubchen, macht euch doch keine Sorrgen. Ich werrde so vornehmen Frauenzimmern wie ihrr sie seid nichts tun. Die Dicke da, dass ist bestimmt die, Mi... Mirra...Mirabelle aus Dewain von da hinten, neh?! Mein Täubchen, du hast nämlich am lautesten gegrrölt in deiner vornehmen Kutsche.
Zitternd vor Angst konnte Mirabelle nur nicken.

Fröhlichkeit war wirklich nicht mehr angesagt, denn was mochte der Räuberhauptmann mit den Mädchen nur vorhaben?

„Harr, harr, harr, mein Frräulein, hättest du nicht so laut gesungen, wärrst du vielleicht an dein Ziel gekommen. Aber so hast du dir die Reise selber verdorben. Ich werde deine Freundin neben dir mit einer Lösegeldforderung zu deinem Herrn Papa schicken. Er soll für dein Gewicht in Pfund Goldmünzen bezahlen. Dabei dürfte eine hübsche Summe zusammenkommen.“

Sprachs, gab Natalie den Zettel, setzte sie aufs Pferd, gab dem Tier noch einen Tritt und schnell galoppierte das Pferd in Richtung Heimat. Das Mädchen konnte sich ohne Sattel kaum auf dem Tier halten, aber da die Angst einem große Kräfte verleiht, schaffte sie es unter größter Anstrengung sich in der Mähne festzukrallen. Außerdem wollte sie ihre Freundin so schnell wie möglich aus der Zwickmühle befreien. Den ersten Menschen, denen Natalie begegnete, waren Francesco und Natalie. Atemlos erzählt sie, was Mirabelle wiederfahren ist.

Als sie hörte, was Mirabelle zugestoßen war, dachte Rebecca nicht einen Moment daran, Mirabelles Schicksal zu ignorieren.
Francesco wollte Mirabelle zunächst ihrem Unglück überlassen, doch schnell begriff er, dass das die Gelegenheit war, die einstigen Freundinnen miteinander auszusöhnen.

„Ich weiß Francesco, sie hat uns viel Ärger bereitet, durch sie war ich im Gefängnis und wir haben uns aus den Augen verloren, aber früher war sie immer meine Freundin und sie war auch immer gut zu mir. Bitte, bitte, Francesco, hilf doch mir zuliebe sie zu befreien. Vielleicht wird sie dann wieder, wie sie einst war“.

Nachdem sie die immer noch zitternde Natalie zu Hause abgeliefert haben, machte sich das unerschrockene Paar auf den Weg in den finsteren Wald. Kein Mensch war zu sehen, nur ein Käuzchen schrie irgendwo.
Plötzlich erblickten die beiden den Schein eines Feuers.

Mutig, aber auch sehr vorsichtig gingen sie darauf zu. „Wir müssen jetzt leise sein, wir sind ihnen schon sehr nah“, sprach Francesco.

Sie stiegen von den Pferden ab und versteckten sich im Gebüsch.

„Haha, nicht wahr Kunibert, das ist ein schöner fetter Fang, den wir da gemacht haben.“

„Ja, ja, ein schöner fetter Fang, allerdings dieses Biest hat mich schon einmal gebissen und gekratzt und ständig dieses Gejammer, ha ich will nach Hause zu meinem Vater, ich will nach Hause zu meinem Vater.“

„Ja ja, aber dafür bringt sie auch eine schönen Beutel Gold ein, nicht wahr Kunibert.

Ja, das stimmt, da hast du schon recht. Das kann man nicht abstreiten“, antwortete Räuber Kunibert.

Mirabelles keifende Stimme war zu hören: „Ich will nach Hause, ich will nach Hause!“

Die beiden Räuber, die zur Wache zurückgelassen wurden, während die anderen auf Beutefang gehen, gucken aneinander entnervt an. Diese verwöhnten Gören des gehobenen Standes, machen einem wirklich nur Ärger! Rebecca und Francesco beratschlagen indess, wie sie Mirabelle befreien könnten. Obwohl nur zwei Räuber Wache halten, sollte man diese, wegen ihrer Kraft, nicht unterschätzen. Plötzlich hat Rebecca, die ja mit der Schlaue der Frauen ausgestattet ist, eine Idee.

Flüsternd neigte sich Rebecca an Francescos Ohr.

Sie schlichen sich dahin, wo die Räuber Mäntel, Hosen, Stiefel und Hüte aufbewahren, verkleideten sich, und malten sich mit der feuchten Erde einen Bart auf die Gesichter und gehen energischen Schrittes, wie die Räuber gehen, auf das Feuer zu.

„Hey, hey Kameraden, wer seid ihr denn?“ fragten die Wachen am Feuer verdutzt.

„Erkennst du mich denn nicht?“ fragte Francesco mit verstellter Stimme. „Ich bin doch der Hummelbein und das ist doch... doch die Warzenfliege“. Wir sind erst vor einigen Tagen zum Trupp dazugestoßen. Wir wollten uns mal das dreckige Balg, das da im Zelt hockt, ansehen, um zu schätzen, wieviel so'n „Balg“ wohl bringt.

Die Räuber am Lagerfeuer hatten die Erklärung längst akzeptiert und wandten sich wieder dem Feuer zu. „Tut das nur Kameraden, solange ihr sie nicht entführt, ho ho ho!“

„Ja, seht sie euch nur an und kitzelt sie ein bisschen mit euren Messern.“
„Das will ich wohl tun.“

So kamen die beiden leicht an dem schon etwas angetrunkenen Wachhabenden vorbei.

Alleine in ihrem Zelt schrie Mirabelle vor sich hin: "Ich will nach Hause!"
Plötzlich verstummte sie, weil sie zwei Gesichter, die ihr neu waren, erblickte.
Plötzlich wurde sie ganz kleinlaut und fragte: "Was wollt ihr von mir, bitte tut mir nichts."
Francesco fuhr sie an, ruhig zu sein, da er immer noch erzürnt über das was Mirabelle ihm angetan hatte.

Mirabelle erkennte Franceso und sah auch, dass er entzaubert war. Da sich aus Rebeccas Hut eine goldene Locke gelöst hat, erkannte Mirabelle auch ihre einstige Freundin. Sie freute sich aber nur noch darüber, von den dreckigen Räubern wegzukommen.

Nach einiger Zeit wunderten sich die Räuber, dass das Geschreie verstummt ist. Sie hatten sich schon fast daran gewöhnt.

"Hööh, kommt wieder raus!", grölte Räuber Kunibert. Er durchsuchte das Zelt und bemerkte schnell, dass das Vögelchen ausgeflogen war. "Mensch, sie ist weg. Was machen wir denn nun. Der Hauptmann wird uns umbringen!!!"

Doch das ist eine andere Geschichte und soll hier nicht mehr erwähnt werden, Kinderchen. Die drei Flüchtenden sind schon längst über alle Berge und werden bald sicher in Devain ankommen. Tja, da ist dem Räuberhauptmann ein schöner Braten durch die Lappen gegangen. Naja, soll er seinen Leuten, seinen Wachhabenden nicht soviel Wein zu trinken geben.
In Devain im Haus des Richters schloss der Vater seine Tochter in die Arme.

"Endlich habe ich dich wieder, mein Kind. Auch wenn du verzogen bist, habe ich dich furchtbar lieb."
"Ich dich auch, Papa und ich muss dir sagen, mein Verhalten tut mir sehr leid. Rebecca, willst du nicht wieder meine Freundin sein? Du kannst auch deine Hochzeit in unserem Hause feiern und Papa wird nichts dagegen haben, deine Aussteuer zu stiften.

Rebecca war hocherfreut, nicht wegen der Aussteuer. Endlich war ihre Freundin wieder ihre Freundin. "Ach, Mirabelle, ich nehme dein Angebot mit Freuden an."

"Bitte vergib mir und lass uns für ewig Freundinnen bleiben", sprach Mirabelle und reichte ihrer Freundin die Hände.

Also fand die Hochzeit von Rebecca und Francesco mit großem Prunk statt. Aber wovon sollte das Paar nun leben? Nun ja, diese Frage ist ganz leicht beantwortet. Francescos Gedächtnis ist endlich zurückgekehrt, weshalb ihm einfiel, dass er der Prinz aus dem von Devain viele Monatsreisen entfernten Contefees ist und schon lange von seinem Vater vermisst wird. Also kehrte er mit seiner schönen Braut freudestrahlend nach Hause zurück. Da diese sich nicht von Mirabelle trennen wollte, nahmen sie diese kurzerhand mit und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.

"Das war eine schöne Geschichte Mama", freute sich Laura.

"Ja, Mama, wirklich! Entschuldige, dass ich dir deine Puppe weggenommen habe, Laura."
"Ich entschuldige mich auch, das war es echt nicht wert. Lass uns uns für immer vertragen.

Mutter:    So ist es richtig, Kinder und ich hoffe, ihr da draußen habt auch etwas aus der Geschichte gelernt, nämlich, dass Freundschaft, das höchste Gut auf Erden ist. Das wars für heute. Tschüüß.

ENDE


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