Dialog mit der dicken Prinzessin

 "Hey, dicke Prinzessin! Bitte sprich mit mir. Bist Du da ?"

"Ich bin immer da, wenn Du mich brauchst."

"Ich komme nicht weiter mit deinen Geschichten. Ich habe so viele... angefangen. Alle Dateien sind nun zusammen. Doch es sind meist nur Fragmente. Lasse ich den Violinprinz drin oder nicht ?"

"Aber das ist doch schon mal ein guter Anfang. Hauptsache, Du arbeitest weiter."

"Na ja, im Moment habe ich diesen Krankenschein. Und irgendwie habe ich keinen Antrieb, deine Abenteuer aufzuschreiben. Beziehungsweise .... alles hängt an losen Fäden, wie ein Spinnennetz, das auseinandergerissen wurde.. Ich habe viel zu viele mythische Figuren und magische Gegenstände."

"Dann suche Dir doch erstmal ein Lieblingskapitel, um das Du drumherum schreiben kannst. Verbessere es so gut es geht, und überlege Dir, was vorher und nachher kommen könnte."

"Hmm, da wäre die Brücke, deren Haltetaue du mit magischem Nähgarn reparierst... und "Der Baum der Weisheit". Ich habe das  Gefühl, dass dies wichtige Kapitel sind, die im Zentrum deiner Geschichten stehen."

"Es sind nicht nur Geschichten. Es ist mein Leben. Du musst dich mehr in mich reinfühlen. Du musst auch meine tierischen Begleiter besser kennenlernen, willst Du mehr über uns erfahren und erzählen."

"Ja, das stimmt wohl. Auch deine Familie muss ich besser erkunden. Deine Schwestern sollen mehr als eine Anekdote werden." "Und der Violinprinz... er hat ja direkt mit einer richtig schlimmen Krankheitsphase zu tun, aber er ist nun Teil der Geschichte geworden. Als hätte Géséya selbst ihn in ihr verwoben."

"Das klingt schön. Das könnte ich auch nicht besser erzählen. Außerdem muss ich ihn ja nicht heiraten. Er kann doch dieser geheimnisvolle Mann sein, der immer zum richtigen Zeitpunkt auftaucht und wieder verschwindet." "Ich kann doch auch alleine mein Königreich regieren... und er seines. Wir könnten die "7 Königreiche" miteinander verbinden."

Nachdenklich starrte ich an die Wohnzimmerdecke. Nun hatte ich über das "Nichtschreiben" geschrieben und dabei waren mir einige gute Ideen gekommen. Ich gab einfach immer zu leicht auf. Ich sollte meine letzte Woche des Krankenscheins nutzen, um noch zweimal zur Unibibliothek zu fahren und genau an den Kapiteln arbeiten, an die ich in meiner Tagträumerei gedacht hatte.

Und ich sollte an meine eigenen Worte denken : das Schreiben würde immer zu mir zurückkommen, egal wie lange ich es verleugnete. :-)


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